11./12.09.2021 – Was ist passiert, wenn eine „rosige“ Vorschau auf eine Meisterschaft von einem überragenden Rückblick übertroffen wird? Die Antwort: Die Athletinnen und Athleten sind reihenweise über sich hinausgewachsen. Die zwei Wettkampftage der Westfälischen Titelkämpfe in den Altersklassen U16, U18 und U20 waren ein Feuerwerk von sportlichen Leistungen für das LAC Veltins Hochsauerland. 13 Sportler/innen haben zweimal Gold, siebenmal Silber und dreizehn Top 8 Platzierungen erkämpft.

Aus LAC-Sicht eröffnete Jonas Dorenkamp (TV Neheim) den ersten Wettkampftag. Er startete in seiner Paradedisziplin, dem Hochsprung, und nahm Angriff auf den Titel des Westfalenmeisters. Im Vorfeld war aber bereits klar, der Weg führt nur an Leonard Dertmann aus Münster vorbei. Mit ganz wenigen Fehlversuchen erreichte Jonas schließlich die Sprunghöhe 1,72 Meter, welche gleichbedeutend mit einer neuen persönlichen Bestleistung gewesen wäre, Ihm aber an diesem Tag noch verwehrt blieb. Mit übersprungenen 1,69 Meter belegte er Platz 2 hinter dem Münsteraner (1,76m) und 15 Zentimeter vor Platz 3. Ohne Verschnaufpause ging es direkt zum Kugelstoßen, wo Jonas im Einstoßen seine Vorleistungen (10,66m) andeutete. Jedoch haderte er noch zu sehr mit sich und den verpassten 1,72 Meter, wodurch die 4 Kilo Kugel letztlich im besten Versuch nur 9,99 Meter weit flog und er Platz 4 belegte. Lilly Rahmann (TV Herdringen) war die erste weibliche Vertretung des LAC. Stark gehandicapt durch zwei große Blasen an den Fersen ging es Sie im Weitsprung der WJU18 an den Start. Mit 4,95 Meter konnte Sie im zweiten Sprung ihre persönliche Bestleistung um einen Zentimeter aufwerten und wurde 10. Kurze Zeit später stand der Speerwurf für Lilly auf dem Programm. Dass die Blasen in den Spikes Schmerzen bereiteten, war Ihr anzusehen, dennoch zeigte Sie vollen Einsatz. Mit 35,94 Meter erreichte Lilly zwar nicht das gewünschte Ergebnis (40 Meter) wurde aber unter den Umständen mit einem sehr guten 4. Platz belohnt.

Währenddessen waren auch die Läuferinnen und Läufer über die zwei Stadionrunden unterwegs. Zuerst Sophia Schulte-Sprenger (VfL Fleckenberg), die einen kühlen Kopf bewahrte und auf die Führungsarbeit verzichtete. Der Lohn war in 2:28,94min eine neue persönliche Bestzeit. Leider nicht wie 2020 mit Bronze, sondern Platz 5, nur vier Zehntelsekunden hinter der Drittplatzierten. Luca Grobbel (VfL Fleckenberg) erkämpfte 2020 in Hagen die „Holzmedaille“ und wollte dieses Mal aufs Podest. Das sollte Ihm eindrucksvoll gelingen. Ähnlich cool, wie Trainingspartnerin Sophia zuvor, ließen Luca und Konkurrenz einen Athleten vom Recklinghäuser LC im Tempo eines 400m-Sprints davonziehen. „Pünktlich“ zum Einbiegen auf die Zielgerade hatten sie den Kontrahenten eingeholt und spurteten Richtung Ziel. Die Zeitnahme stoppte für Luca, der auf Platz 2 die Ziellinie überquerte, 2:05,32min. Mit dieser Zeit verbessert er seinen persönlichen Rekord um fast 4 Sekunden und konnte zeigen, dass er das Niveau der Qualifikationsnorm (2:06,00) für die Deutschen Meisterschaften der 15-Jährigen erreicht hat. Wenig später ging es für Luca zum Hochsprung. Seine gewählte Anfangshöhe (1,59m) übersprang er im zweiten Versuch. Es folgten 1,62 Meter und 1,65 Meter jeweils im ersten Sprung. Bei 1,68 Meter verließen ihn dann aufgrund der Vorbelastung, durch die 800m, die Kräfte. Am Ende standen 1,65 Meter und Platz 4 zu Buche.

Die Hürdensprints bildeten den Abschluss des ersten Wettkampftages auf der Bahn. Zwei Glanzpunkte setzen Carla Denz (TV Herdringen) und Philipp Dlhos (TuS Oeventrop) über die 80m-Distanz. Carla zeigte sich bereits in Paderborn (DJMM-Durchgang) deutlich verbessert (12,84s) und konnte sich unter den westfälischen Hürdensprinterinnen etablieren. Erstmals in diesem Jahr musste sie gegen starke Gegnerinnen an den Start. Mit einem sehr guten Start aus den Blöcken lag sie an der ersten Hürde direkt in Front. Mit ihr konnten sich zwei weitere Hürdensprinterinnen leicht vom Feld absetzen. Im Ziel lag Carla nur 5/100s hinter der favorisierten Amira Adio vom TV Gladbeck.   Mit einer Zeit von 12,22 Sekunden wurde Carla Vizemeisterin. Sie verbesserte ihre persönliche Bestzeit, welche sie bereits vor zwei Wochen in Paderborn stark verbesserte, um weitere 62 Hundertstelsekunden. Philipp Dlhos hingegen lief nicht direkt gegen seine Konkurrenz. Der Starter hatte versehentlich die Jungs der M15 zehn Minuten zu früh ins Rennen geschickt. Da Philipp fälschlicherweise nicht auf der Startliste stand, fiel es auch keinem Kampfrichter auf. Der Startschuss war gefallen und die Hürdensprinter im Ziel. Nun führte der Weg von Philipp und seinen Betreuern erstmal zur Wettkampfleitung. Diese reagierte umgehend und organisierte einen weiteren Lauf, mit der Besonderheit, dass Philipp diesen alleine bestreiten musste. Beeindruckend war, wie er damit umging. Ohne zu zögern ging es zurück zum Start, in die Blöcke, fertig und los. Die Anzeigetafel präsentierte 11,55 Sekunden – ein Blick in die Ergebnisse des ersten Laufes verriet, dass es Platz 2 werden dürfte. Aber es kam noch viel besser. Die Zielbildauswertung ergab 11,53 Sekunden, zeitgleich mit dem schnellsten aus Lauf 1, und den Gewinn der Westfalenmeisterschaft gemeinsam mit Abinayan Uruthiran (TV Wattenscheid). 

Ebenfalls in der W15 sprintete Julia Vonnahme (VfL Fleckenberg) durch den „Hürdenwald“ und erzielte 13,75 Sekunden (Platz 13), kaum langsamer als ihre Bestzeit, obwohl Sie nach eigener Aussage an jeder Hürde das „falsche“ Bein vorne hatte. Bei der M14 absolvierte Mehrkämpfer Dorenkamp einen sauberen Hürdenlauf und belegte mit 12,75 Sekunden Platz 6. Im Tagesverlauf hatte er auch im Diskuswurf teilgenommen, starke 30,00 Meter geworfen und Platz 4 erkämpft. Nach Wettkämpfen mit 23 Meter, 20 Meter und ogV kam endlich Zählbares raus.

Wir gratulieren ganz herzlich zu diesen zahlreichen sportlichen Erfolgen!

…Wettkampftag 2 folgt mit Teil 2 der Berichterstattung